Leontopodium alpinum, Cypripedium calceolus, Thalictrum aquilegiifolium, ... Manchmal sind sie regelrechte Zungenbrecher, die wissenschaftlichen Pflanzennamen. Viele stammen aus dem Lateinischen, manche auch aus dem Griechischen. Namensgeber vieler Pflanzenarten war der schwedische Naturforscher und Botaniker Carl von Linné. Er war es auch, der die binäre Nomenklatur eingeführt hat. Also dass Artnamen aus zwei Wörtern zusammengesetzt sind, das erste Wort entspricht der Gattung, das zweite ist der Artzusatz. Dazu später mehr.
Wie gut kennst du die Pflanzen und ihre wissenschaftlichen Namen? Wir haben uns hier verschiedene Varianten überlegt, wie du dein Wissen testen kannst. Es folgt eine Liste mit wissenschaftlichen Pflanzennamen und anschliessend eine Liste mit deutschen. Auf beiden Listen stehen die Namen derselben Pflanzenarten, allerdings in unterschiedlicher Reihenfolge. Die Namen der wissenschaftlichen Liste tragen Zahlen. Jene der deutschen Liste Buchstaben.
Variante 1: Du kennst Pflanzen nur auf Deutsch.
Scrolle zu den wissenschaftlichen Namen und überlege dir, wie die Pflanzen auf deutsch heissen könnten. Scrolle danach weiter nach unten zu den deutschen Namen. Sind dir ein paar der Namen eingefallen?
Variante 2: Du kennst nur die wissenschaftlichen Namen.
Schliesse die Augen und scrolle (mit geschlossenen Augen! :-)) nach unten zu den deutschen Namen. Überlege dir, wie die Pflanzen wissenschaftlich heissen könnten. Scrolle danach nach oben zu den wissenschaftlichen Namen. Sind sie dir eingefallen?
Welche Zahl gehört zu welchem Buchstaben?
Vergleiche die beiden Listen und versuche herauszufinden, welche Zahl zu welchem Buchstaben gehört.
Die Auflösung folgt zum Schluss.
Viel Spass beim Rätseln.
wissenschaftliche Namen
1: Lotus corniculatus
2: Ranunculus bulbosus
3: Rubus idaeus
4: Leontopodium alpinum
5: Silene rupestris
6: Ranunculus ficaria
7: Medicago lupulina
8: Trifolium pratense
9: Cypripedium calceolus
10: Trifolium montanum
11: Pinus sylvestris
12: Ranunculus aconitifolius
13: Equisetum telmateia
14: Silene vulgaris
15: Dactylis glomerata
16: Carex panicea
17: Thalictrum aquilegiifolium
18: Fagus sylvatica
deutsche namen
A: Wald-Föhre
B: Felsen-Leimkraut
C: Scharbockskraut
D: Eisenhutblättriger Hahnenfuss
E: Gewöhnlicher Hornklee
F: Klatschnelke
G: Edelweiss
H: Himbeere
I: Rot-Buche
J: Riesen-Schachtelhalm
K: Akeleiblättrige Wiesenraute
L: Frauenschuh
M: Knolliger Hahnenfuss
N: Hopfenklee
O: Berg-Klee
P: Hirsen-Segge
Q: Wiesen-Knäuelgras
R: Rot-Klee
Zur Lösung nach untern scrollen...
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Lösung
1E: Lotus corniculatus, Gewöhnlicher Hornklee
2M: Ranunculus bulbosus, Knolliger Hahnenfuss
3H: Rubus idaeus, Himbeere
4G: Leontopodium alpinum, Edelweiss
5B: Silene rupestris, Felsen-Leimkraut
6C: Ranunculus ficaria, Scharbockskraut
7N: Medicago lupulina, Hopfenklee
8R: Trifolium pratense, Rot-Klee
9L: Cypripedium calceolus, Frauenschuh
10O: Trifolium montanum, Berg-Klee
11A: Wald-Föhre, Pinus sylvestris
12D: Ranunculus aconitifolius, Eisenhutblättriger Hahnenfuss
13J: Equisetum telmateia, Riesen-Schachtelhalm
14F: Silene vulgaris, Klatschnelke
15Q: Dactylis glomerata, Wiesen-Knäuelgras
16P: Carex panicea, Hirsen-Segge
17K: Thalictrum aquilegiifolium, Akeleiblättrige Wiesenraute
18I: Fagus sylvatica, Rot-Buche
Zur Illustration ein paar der Arten auch noch in Bild. Die Nummer seht ihr unten links im Bild.
Warum es sich lohnt, wissenschaftliche Namen zu kennen
Die wissenschaftlichen Artnamen sind immer aus zwei Wörtern zusammengesetzt. Das erste Wort bezeichnet die Gattung, zu der die Art gehört. Das zweite Wort ist der Artzusatz, der die Art innerhalb der Gattung definiert.
Beispiel: Die Himbeere heisst Rubus idaeus (=Artname, zwei Wörter). Sie gehört zur Gattung Rubus (erstes Wort vom Artnamen). Der Artzusatz ist ideaus. Beide Wörter zusammen bilden den Artnamen, also Rubus idaeus.
Am wissenschaftlichen Artnamen sieht man also am ersten Wort zu welcher Gattung eine Art gehört. Das ist bei den deutschen Namen leider nicht immer der Fall. Himbeere, Scharbockskraut und Hopfenklee sind deutsche Namen, die nur aus einem Wort bestehen und bei denen man keine Gattung erkennen kann.
Beispiel 1: Ranunculus bulbosus, Ranunculus aconitifolius und Ranunculus ficaria gehören alle zur Gattung Ranunculus (Hahnenfuss). Beim Knolligen Hahnenfuss und beim Eisenhutblättrigen Hahnenfuss ist das auch am deutschen Namen ersichtlich. Aber beim Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) nicht. Da steckt nirgends Hahnenfuss im Namen, obwohl es auch dazugehört.
Beispiel 2: Trifolium pratense und Trifolium montanum gehören zur Gattung Trifolium (Klee). Medicago lupulina und Lotus corniculatus gehören nicht dazu, obwohl man das an ihren deutschen Namen meinen könnte (Gewöhnlicher Hornklee, Hopfenklee). Sie gehören zu den Gattungen Lotus und Medicago, die sich von der Gattung Trifolium morphologisch relativ klar unterscheiden.
Wie du siehst, macht es total Sinn, die wissenschaftlichen Namen zu lernen und zu kennen. Vor allem dann, wenn man viele Pflanzenarten kennen möchte. Deshalb arbeiten wir in unseren Kursen auch immer mit beiden Namen. Die deutschen zum Verständnis und die wissenschaftlichen, um sie im Kopf logisch ordnen und ihre systematische Zugehörigkeit einfacher merken zu können.
Habt ihr die Namen erkannt? Wenn ja, wieviele? Und welche? Deutsche oder wissenschaftliche? Welche magst du lieber? Schreib es uns gerne in die Kommentare :-)
Quelle: Die Namen stammen aus der Flora Helvetica App, Version 2.4, 2024 Haupt Verlag AG
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Philip Wyss (Freitag, 02 Februar 2024 08:11)
Danke für diesen super Blog, gleich am Morgen wieder was gelernt! :-)
Ebbo Neumann (Freitag, 02 Februar 2024 12:36)
Meine Lieben
Herzlichen Dank für die Übung, ich freue mich immer über eure Mails! Damit habt ihr mich motiviert mit der Repetition von Artnamen zu beginnen, der Frühling steht ja - schon fast - in den Startlöchern!
Bis bald
Ebbo
Karin (Montag, 05 Februar 2024 10:38)
Vielen Dank für das Rätsel. Es geht "nix" über das Repetieren...zumindest bei mir. :-))
Walter Rosemarie (Mittwoch, 07 Februar 2024 09:39)
Grazcha fichun per la bella ingiavinera ! Sun fich cuntainta cun meis charvé !! 15 / 3
Brigitte Eichenberger (Sonntag, 11 Februar 2024 17:59)
Ha, das war das erste Rätsel, das ich problemlos lösen konnte! Ich liebe ja die wissenschaftlichen Namen, weil sie eindeutig sind, aber die deutschen Namen sind halt oft auch sehr schön (Bsp. Blutwurz) und regional unterschiedlich und deshalb auch interessant.