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Es "distelt" wieder

Hilfe, diese vielen Disteln. Es ist wieder diese Zeit im Jahr, in der wir vielen Disteln begegnen. Wie gut kennst du dich mit ihnen aus?

 

Die beiden grössten Distel-Gattungen der Schweiz sind die Gattungen Carduus (Disteln) mit 11 Arten und Cirsium (Kratzdisteln) mit 14 Arten. Von aussen sehen sich die beiden sehr ähnlich.

 

Rätselfrage: Wie kannst du erkennen, ob eine distelartige Art eine Distel (Carduus) oder eine Kratzdistel (Cirsium) ist? Was schaust du an? Beziehungsweise an welchem Merkmal kannst du die eine oder die andere Gattung erkennen?

 


Bevor du zur Lösung scrollst, hier noch ein bisschen Hintergrundwissen:

Die beiden Gattungen gehören in die Familie der Korbblütler (Asteraceae). Beide sind, wie du bestimmt schon weisst, ziemlich stachelige Vertreter dieser Familie. Vor allem die Blätter, meist aber auch die Stängel und die Hüllen der Blütenköpfe. Letztere enthalten nur Röhrenblüten. Zungenblüten sind keine vorhanden. Auf dem Blütenboden, zwischen den Blüten, hat es viele silbrig glänzende Borsten, sogenannte Spreublätter. Diese werden oft mit den Pappusborsten verwechselt. Pappusborsten sitzen aber nicht auf dem Blütenboden, sondern auf dem Fruchtknoten der einzelnen Blüten. Sie dienen dann den Samen als Flugorgan.

Zusammenfassend sind die genannten Merkmale (stachelig, nur Röhrenblüten, borstenartige Spreublätter) typisch für die Unterfamilie der Carduoideae (Distelartige) zu der die beiden Gattungen innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehören.

So weit, so gut.

Hast du dir zur Rätselfrage schon Gedanken gemacht?

Wie erkennst du eine Carduus- oder eine Cirsium-Art?

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Schon eine Idee?

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Tipp 1:

Man schaut sich die Pappusborsten an.

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Jetzt denkst du vielleicht "Ok, aber was soll ich da erkennen können?"

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Tipp 2:

Bei der einen sind die Pappusborsten federig behaart, bei der anderen nicht.

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Folgefrage:

Bei welcher behaart, bei welcher kahl?

 

Zur Lösung inkl. Fotos nach unten scrollen :-)

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Lösung:

Die beiden Gattungen unterscheiden sich darin, dass die Pappusborsten der Kratzdisteln (Cirsium) federig behaart sind, die der Disteln (Carduus) hingegen nicht. Bei den Kratzdisteln hat es an den Pappusborsten also noch ultrafeine Härchen dran, bei den Disteln nicht.

Pappusborsten einer Distel (Carduus).

Die Borsten sind nicht behaart:

Pappusborsten einer Kratzdistel (Cirsium).

Die Borsten sind behaart:


Eselsbrücke:

"Cirsium hät Häärli drum" :-)

 

 

Mit diesem Wissen kannst du nun auf Distel- & Kratzdistel-Entdeckungsreise gehen. Wir wünschen dir viel Spass dabei.

 

Hast du in diesem Jahr vielleicht schon eine entdeckt? Wenn ja, welche?

Schreib es uns gerne hier als Kommentar. Wir freuen uns riesig darüber.

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Kommentare: 5
  • #1

    Yvonne (Freitag, 01 Juli 2022 21:00)

    Danke für diese Gegenüberstellung. "Cirsium het Höörli drum" habe ich auch schon gehört, aber heute hat mir "klick" gemacht, dass die Höörli kratzen, es sich somit um eine Kratzdistel handeln muss. Ich hoffe, dass ich das behalten kann.

  • #2

    Margrit Dubi (Samstag, 02 Juli 2022 20:56)

    Ja, Alpen-Kratzdistel und Berg-Distel. Bei den Silberdisteln haben die Ziegen bereits die Bödeli gefressen, wie hier früher Brauch war beim Emden. Da gabs ein Maadöpfeli zum Zvieri, eben das Bödeli der Silberdistel.

  • #3

    Gisella (Montag, 04 Juli 2022 08:51)

    Gerade erst wieder darüber gerätselt. Die eine fedrig, die andere nicht. Die Eselsbrücke hat gefehlt. Tausend Dank. ��

  • #4

    Katharina (Montag, 04 Juli 2022 21:11)

    Tolle Eselsbrücke, danke!
    Gibt es auch einen Tipp, wie ich mir die Spreuborsten ohne Zange oder dicke Handschuhe anschauen kann? :P

  • #5

    Sabine (Dienstag, 05 Juli 2022 06:56)

    Danke für die Eselsbrücke!
    Ich habe letzte Woche Cirsium palustre und Carduus defloratus entdeckt. Bestimmungsapp sei dank. ;-)