Bei uns kann man Vanille -"Schoten" ja sehr bequem erwerben. Habt ihr euch schon einmal gefragt wie Vanille eigentlich hergestellt wird? Die
Produktion ist nämlich sehr arbeitsintensiv, was den hohen Preis bei uns absolut rechtfertigt.
Madagaskar ist eines der grössten Vanille-Anbaugebiete der Welt und produziert die qualitativ hochwertige Bourbon-Vanille. Die Blüten werden, ausser
in Mexiko, von wo die Vanille ursprünglich herkommt, von Hand bestäubt, da der Bestäuber fehlt. Weltweit gibt es etwa 110 verschiedene Arten der Gattung Vanilla, aber nur 15 Arten
produzieren die aromatischen Kapseln.
Vanille (angepflanzt häufig Vanilla planifolia und Kreuzungen davon) ist eine Orchidee. Diese öffnet ihre
Blüten um ca. 02:00 Uhr in der Nacht. Die Blüte ist nach der Öffnung etwa 8h offen. Die Bestäubung der Blüten muss demnach vor 10 Uhr Vormittags passieren, denn danach schliesst
die Blüte wieder - für immer. Eine Pflanze öffnet jeweils nur 1 Blüte pro Tag. Pro Tag kann eine Arbeiterin bis zu 1500 Blüten bestäuben. Die Suche nach offenen Blüten beginnt also jeden Tag aufs
Neue! Nach der erfolgreichen Bestäubung reift die Kapsel ca. 8 Monate an der Pflanze. Im Juli ist Erntezeit. Dann werden die noch grünen, leicht gelblichen Kapseln geerntet
und in 60°C heissem Wasser ca. 10min gekocht, um den Reifeprozess zu stoppen. Danach folgt die Fermentation, um die Aromen zu entwickeln. Dazu werden die Vanille-Kapseln 2 Tage lang in nassen
Tüchern eingewickelt. Zu guter letzt müssen die Kaspeln noch 1-2 Wochen an der Sonne getrocknet werden, bevor sie sortiert, gebündelt und für den Export bereitgestellt werden. Diese vielen
Arbeitsschritte treiben die Preise in die Höhe. Zur Zeit bezahlt man in Madagaskar für 1kg fertige Vanille umgerechnet zwischen 400-500 CHF! Deshalb wird Vanille
auch als "das schwarze Gold" bezeichnet.
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